JULIAN ÖFFLER – YEAH! – AN ART EXHIBITION

Videoart
Vernissage: Freitag, 13. März 2015 ab 19 Uhr
Samstag, 14.03., 14 – 22 Uhr
Sonntag, 15.03., 13 – 17 Uhr

vlcsnap-2015-02-20-09h37m32s17Alles wird Kunst.

Die eigene Subjektposition in der Welt zu orten ist etwas Schwieriges, aber dennoch Unterhaltsames. Wenn man Julian Öffler, und anderen offen darüber spekulierenden Akteuren, in dessen halbdokumentarischen Videoinstallationen dabei zusieht, scheint aus aufkommender Verzweiflung ein Spiel zu werden. Das Spiel, das hier gezeigt wird, hat etwas Befreiendes, Anarchisches, bei dem kein Ort, an dem sich die Befreiung abspielen soll ausgelassen wird. So begibt sich der Künstler gemeinsam mit anderen bis zur Dämmerung auf eine abenteuerliche Flussfahrt auf einem Styroporboot, oder lässt sich von einer Interviewerin nach Kiew in ein Hotel am Maidan Platz begleiten, ohne jedoch dabei eine einzige Antwort parat zu haben, mit der bewiesen wäre, inwieweit die eigene Kunst hier politisch wirksam ist. Das Politische bleibt ein Versprechen des Künstlers, ebenso in der Full-HD, über Onlineplattformen organisierten Dienstleistung einer Gruppe indischer SchülerInnen, die die künstlerisch-politische Absicht von Julian Öffler von einer Schultafel buchstabieren und dazu tanzen. Erfüllt das eigene ambitionierte Projekt am Ende also doch nur einen Selbstzweck und wird dabei zu einem Produkt neoliberaler Selbsterfindung? Mit aller Wahrscheinlichkeit ja, wenn doch nicht alles am Ende Kunst wird.

Heiko Pfreundt (Kreuzberg Pavillon)

Bilder

Zurück zu: 2015