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Mentalizing Rhapsodies

Lina Zylla & Julia Peters

Eröffnung: 7 . Juni 2024 ab 19 Uhr mit Live Performance

Ausstellung: 8. Juni – 29. Juni 2024

MENTALIZING RHAPSODIES: JULIA PETERS & LINA ZYLLA
Rhapsodien sind ursprünglich griechische Wandergesänge oder -gedichte. Davon ausgehend werden heutzutage offene, nicht formal gebundene Musikstücke als Rhapsodien bezeichnet. In unserer umgebenden Realität verlieren wir uns oft in unzusammenhängenden Mustern, die in flüchtigen Einheiten gespeichert werden – gleich einer Rhapsodie, die sich aus ephemeren, unzusammenhängenden musikalischen Gedanken lose zusammen setzt.
Beim Umherwandern in der Stadt ergibt sich ein Mäander aus Augenblicken und Geräuschen, die nicht unbedingt aufeinander aufbauen oder Bezug nehmen. Diese assoziative, fragmentarische, flüchtige Auffassung von Realität, mit der sich beide Künstlerinnen beschäftigen, ist der Ausgangspunkt für das Zusammenspiel beider künstlerischer Ansätze, wobei Julia Peters‘ Objekte und Lina Zyllas räumlich dynamische Einheiten aus Klang und Malerei in einen Dialog treten. In ihrer Live Performance am Eröffnungsabend, die sich aus Objekten, Sound-, Textilelementen und Wandmalereien live kombiniert, wird der Ausstellungsraum neu strukturiert und fertig gestellt. Aus einem Soundsampling, das vorher aufgenommene Geräusche und Gesprächsfragmente aus der Umgebung beinhaltet, schichtet Lina Zylla live eine Soundlandschaft in Kombination mit
ihren Stimmen-Loops, zu der sie an die Wände malen wird. Hier gestaltet sie die Wände mit
zeichnerischen Linien, neonartigen Folien und Glas, wobei es passieren kann, dass sie Geräusche als Reaktion auf die Objekte von Julia Peters einloopt. Julia Peters lässt Textilelemente und VHS Tapes Teil ihrer Körperstruktur werden und sich von der malerischen und akustischen Interaktion von Lina Zylla leiten. Dabei arrangiert sie ihre Objekte aus Keramik, VHS-Tapes und Textilien, die sich mit der Tiefe psychischer Gedankenwelten, wie verschlüsselter Erinnerungsdepots, Träumen und der Schnittstelle zwischen Außenwelt und Individuum beschäftigen im Raum oder reagiert auf die eingesprochenen Textfragmente von Lina Zylla. Visuell-akustische Beziehungsgeflechte
zwischen den Künstlerinnen werden somit erforscht, verdichtet und aufgelöst und bleiben als Relikte im Ausstellungsraum bestehen. Während Peters Skulpturen das Individuum als Teil einer Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen, hinterfragt Zylla performativ und raumbezogen die Realität, in der sich diese zwischenmenschlichen Kommunikationsprozesse abspielen. Geräusche und visuelle Elemente verteilen sich in den verschiedenen Stockwerken oder werden miteinander verknüpft.

LINA ZYLLA hat Malerei und Bildhauerei in der Klasse von Günther Förg und Florian Pumhösl studiert und schloss 2019 als Meisterschülerin in freier Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München ab. Nach ihrem Diplom ging sie mit einem DAAD-Stipendium nach Italien und erhielt seitdem mehrere Preise, Stipendien und Projektförderungen. 2023 war sie mit dem internationales Stipendium des Oberpfälzer Künstlerhaus in Virginia (USA). Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Kunsträumen gezeigt, u.a. in Berlin, Chemnitz, Istanbul, München und Venedig. Derzeit arbeitet sie im städtischen Atelierhaus Baumstraße in München. Sie lebt in München und Gaino/Italien.

https://linazylla.com

https://www.instagram.com/lina_zylla/

JULIA PETERS studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar bei Simon Wachsmuth, Jana Gunstheimer, Björn Dahlem und Christine Hill und schloss ihr Studium im Februar 2020 ab. Sie lebt und arbeitet als Künstlerin mit den Schwerpunkten Malerei und konzeptionelle Arbeit in Leipzig und wurde für verschiedene künstlerische Projekte gefördert. Ihre Arbeiten waren in mehreren Ausstellungen vertreten, u.a. in Zürich, Berlin, Dresden und Leipzig.

https://juliapeters.eu

https://www.instagram.com/julia.v.peters

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Mentalizing Rhapsodies

Lina Zylla & Julia Peters

Opening: 7 . Juni 2024 starts 7 p.m. with Live Performance

Exhibition: 8. – 29. June 2024

Rhapsodies are originally Greek wandering songs or poems. Nowadays, open, non-formally bound pieces of music are referred to as rhapsodies. In our surrounding reality, we often lose ourselves in incoherent patterns that are stored in fleeting units – like a rhapsody that is loosely composed of ephemeral, incoherent musical thoughts. Wandering around the city results in a meander of moments and sounds that do not necessarily build on or relate to one another. This associative, fragmentary, fleeting perception of reality, with which both artists are concerned, is the starting point for the interplay of both artistic approaches, whereby Julia Peters‘ objects and Lina Zylla’s spatially dynamic units of sound and painting enter into a dialog. In her live performance on the opening evening, which combines objects, sound, textile elements and live wall paintings the exhibition space is restructured and completed. Lina Zylla will create a live soundscape from a sound sampling that includes pre-recorded noises and fragments of conversations from the surroundings in combination with her voice loops, to which she will paint on the walls. Here she designs the walls with graphic lines and neon-like foils and it can happen that she loops in scraps of thoughts or sounds as a reaction to Peters‘ objects. Julia Peters allows textile elements and VHS tapes to become part of her body structure and is guided by the painterly and acoustic interaction of Zylla. She arranges her objects made of ceramics, VHS tapes or textiles, which deal with the
depth of psychic worlds of thought, such as encrypted memory deposits, dreams and the interface between the outside world and the individual, in space or reacts to the spoken text fragments by Lina Zylla. Visual-acoustic networks of relationships between the artists are thus explored, condensed and dissolved and remain as relics in the exhibition space. While Peter’s sculptures focus on the individual as part of a society, Zylla performatively and spatially questions the reality in which these interpersonal communication processes take place. Sounds and visual elements are distributed throughout the different floors or are linked together.

LINA ZYLLA studied painting and sculpture in the class of Günther Förg and Florian Pumhösl and
graduated as a master student in free art at the Academy of Fine Arts Munich in 2019. After her
diploma, she went to Italy on a DAAD scholarship and has since received several prizes,
scholarships and project funding. Her works were shown in various art spaces, e.g. in Berlin,
Chemnitz, Istanbul, Munich and Venice. She lives and works in Munich.


JULIA PETERS studied fine art at the Bauhaus University Weimar under Simon Wachsmuth, Jana
Gunstheimer, Björn Dahlem and Christine Hill and graduated in February 2020. She lives and
works as an artist specialising in painting and conceptual work in Leipzig and has received funding
for various artistic projects. Her work has been represented in numerous exhibitions, including
Zurich, Berlin, Dresden and Leipzig.

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