Vernissage, 5. März 2021 ab 19 Uhr – Livestream auf Instagram / Ausstellung, 6. – 26. März 2021
Termine buchbar unter besuch@rpunkt.org
Am Montag den 22. März um 18.30 Uhr findet ein Künsler:innen Gespräch zum Thema „Dekonstruktion als konstruktiver Prozess“ via Zoom statt. Mit dabei: Sophie Innmann, Nadjana Mohr, Ana Baumgart und Forster Herchenbach.
Ein Raum für drastische Maßnahmen. Drastisch drängt sich uns, verstärkt durch die momentane Situation, die Frage nach unserem Verhältnis zu Räumen auf. Ein Raum bietet Schutz, kann aber gleichzeitig einengen oder abschotten. Kurzum, der Raum wird zur Reibungsfläche, zur buchstäblichen Grenze, an die man kommt. Diese Grenzen werden momentan nicht nur körperlich, sondern auch psychisch erfahrbar:
Das Fehlen jeglicher Körperlichkeit im digitalen Raum stellt unsere Psyche auf eine harte Probe. Zugunsten der Überstrapazierung der Denkzentrale, erfährt der restliche Teil unserer Körper durch fehlenden Kontakt zu anderen Menschen und generell eingeschränkter Bewegungsfreiheit eine radikale Entziehungskur. Die Sehnsucht nach realen Erlebnissen wächst, wir wollen wieder aktiv etwas erleben, nicht nur passive Beobachter*Innen vor einem Bildschirm sein. Unsere Handlungen sollen wieder ein sichtbares Ergebnis zeigen, das mehr ist, als das Klicken zur nächsten Netflix-Staffel.
„Wir können nicht mehr länger stillhalten. Anfang März treten wir aus dem Zustand der abwartenden Passivität und machen endlich was. Wir fahren nach Berlin, um stellvertretend für alle die den R. nicht betreten können, aktiv zu werden. Wir bleiben unserem Konzept treu und entladen aufgestaute Energie in körperlicher Handlung. Stellt uns dazu gerne euer gereinigtes Altglas vor den Raum, wir übernehmen das. Verfolgt das Geschehen online oder vor Ort von außen.“
Fotos. Ana Baumgart
Sophie Innmann & Nadjana Mohr
ANT AGR BER
Installation
Opening, 5 March 2021 starts at 7 p.m. – livestream on instagram / Exhibition, 6 – 26 March 2021
Appointments available via besuch@rpunkt.org
On Tuesday March 22 th there will be an artist talk via Zoom about the Artwork. Participants: Sophie Innmann, Nadjana Mohr, Ana Baumgart und Forster Herchenbach.
A room for drastic measures, emphasized by the current situation, we are drastically forced to question our relationship to rooms. A room provides shelter, but it can also strangulate or isolate. In essence, rooms turn into a source of friction, we are literally up against a wall. Presently, these boundaries are not only felt physically, but also psychologically:
The absence of bodily sensations in the digital space is seriously testing our psyche. Extensively straining the brain, the rest of our body experiences a radical withdrawal, from missing contact with others and an overall restricted mobility. The yearning for real experiences swells, we want to actively experience something, not just be passive observers behind a screen. We want our actions to have real outcomes, ones that are more than just clicks to the next season on Netflix.
Petra Debnárová, Julia Gryboś + Barbora Zentková, Katarína Hrušková, Zorka Lednárová kuratiert von Barbora Demovičová
Vernissage, 5. Februar 2021; Ausstellung, 6. – 27. Februar 2021
Auf Grund der Corona Beschränkungen wird die Ausstellung vom 6.- 27. Februar virtuell auf www.home-topia.eu und von Dienstag bis Samstag von 16 – 21 Uhr durch die Fenster des Raums zu besichtigen sein.
Zur Teilnahme an der Online – Vernissage am 5. Februar ab 19 Uhr, ebenfalls auf www.home-topia.eu wird eingeladen.
Home—Topia basiert auf der Annahme, dass verschiedene Formen von Mobilität, Migration und des Lebens in Bewegung zu grundlegenden Merkmalen der heutigen Welt geworden sind. Der ständige Wechsel von Ort A nach Ort B ist heute ein integraler Bestandteil unseres Lebens; Emigration, erzwungen oder freiwillig, über nationale Grenzen oder von Dorf zu Metropole, ist die zentrale Erfahrung unserer Zeit. Die Position eines:r Fremden, von Immigrant:innen, Geflüchteten oder Rückkehrer:innen ist nicht mehr einzigartig. Zwar sind diese Formen von Migration in vielerlei Hinsicht nicht miteinander zu vergleichen und die Missverhältnisse zwischen bestimmten Privilegien auf der einen, und Gründen für das Verlassen eines Herkunftsterritoriums auf der anderen Seite, mitunter drastisch. Gleichzeitig kann dieser Zustand, wenn wir uns in der Lage befinden „bereits vom Alten weggerissen und noch nicht im Neuen angekommen“ zu sein, als eine gemeinsame Erfahrung betrachtet werden.
Diese Erfahrung bringt unter anderem Veränderungen im Verständnis des Heimatbegriffs und in der individuellen Wahrnehmung des Selbst und Anderer mit sich.
Ziel des Ausstellungsprojekts ist es, einen Dialog über die Wahrnehmung der eigenen kulturellen Identität und die Bindung an das Herkunftsterritorium zwischen fünf in Berlin lebenden und arbeitenden Künstler:innen aus Mittel- und Osteuropa anzuregen. Home—Topia versucht, unterschiedliche Perspektiven auf das Leben zwischen zwei Ländern und unterschiedliche Bedeutungen des Heimatbegriffs zu reflektieren. Dabei entstehen im Anschluss an den Dialog zwischen den Künstler:innen neue Kunstwerke. In der Ausstellung, die im Februar 2021 in der Galerie Raum für Drastische Maßnahmen stattfinden wird, bringen die teilnehmenden Künstler:innen unter Verwendung unterschiedlicher Medien und Techniken ihre Wahrnehmung von Zugehörigkeit zum Ausdruck.
Home—Topia besteht aus zwei sich ergänzenden, parallelen Teilen. Der eine Teil, im digitalen Raum, ist die Online-Plattform home-topia.eu, die den Forschungsverlauf, Künstler:innengespräche, Essays und ein Literaturverzeichnis öffentlich zugänglich macht. Der zweite Teil von Home—Topia findet in physischen Räumen statt. Die kommende Gruppenausstellung im Raum für Drastische Maßnahmen wird sowohl online als auch im Ausstellungsformat erfahrbar sein. Für die Dauer der Ausstellung wird die Online-Plattform home-topia.eu nicht nur die Forschungsinhalte bereitstellen, sondern auch als Raum für erweiterte Erfahrbarkeit der physischen Kunstwerke genutzt werden.
Home – Topia wird unterstützt vom Slowakischen Institut Berlin, Polnischen Institut Berlin und vom Tschechischen Zentrum Berlin
Fotos: Regina Kelaita
Interview/Kamera: Ana Baumgart Kamera/Schnitt: Regina Kelaita
Home —Topia Installation
Petra Debnárová, Julia Gryboś + Barbora Zentková, Katarína Hrušková, Zorka Lednárová curated by Barbora Demovičová
Opening, 5 February 2021; Exhibition, 6 – 27 February 2021
Due to the the corona restrictions the exhibition will be a window installation and a virtual space on www.home-topia.eu The exhibition will be online until 27. of February. The physicall installation at Raum für drastische Maßnahmen will be visible from the street from tuesday to Saturday between 4 and 7 pm.
The online opening will also take place at www.home-topia.eu on 5th of February at 7pm.
Home—Topia is based on the assumption that various forms of mobility, migration and life on the move have become one of the basic characteristics of today’s world. Moving from place A to place B has become a regular part of our lives. Emigration, forced or voluntary, across national borders or from village to metropolis, is the quintessential experience of our time. The position of a stranger, immigrant, refugee or returnee has thus ceased to be unique. In many ways, these forms of migration are incomparable, and we cannot ignore the disproportion between certain privileges and reasons for leaving our first territory. However, finding ourselves in the position of “already torn away from the old and not yet arrived at the new” can be considered a common experience for the affected.
This experience brings with it, among other things, changes in understanding the notion of home, as in the individual perception of oneself and others.
The aim of the exhibiting project is to stimulate a dialogue between the five artists from Central and Eastern Europe currently living and working in Berlin, concerning the perception of one’s own cultural identity and ties to one’s first territory. Home—Topia seeks to confront different perspectives and reflect on life between two countries and different meanings of the notion of home. Subsequently, new works of art will be created between the artists, using different media and techniques, to express their perception of a sense of belonging. The exhibition will take place in the gallery Raum für Drastische Maßnahmen in Berlin in February 2021.
Home–Topia consists of two parallel parts, complementing each other. One part, in the digital space, is an online platform home-topia.eu which makes the research trajectory, artists conversations, essays and bibliography publicly accessible. The second will manifest itself on location.The upcoming group exhibition in the gallery Raum für Drastische Maßnahmen in Berlin-Friedrichshain will take place both online and in the physical space. For the duration of the exhibition, the online platfomwill not only communicate the research content, but will also be used as a space to host extended side notes of the physical artworks. The online platform will guide the viewers into the deeper layers of the exposition and showcase parts of the works in it’s digital simulations.
Home–Topia was supported by Slovak institute Berlin, Polish institute Berlin and Czech Center Berlin