Lena Schramm – Richtfest

Lena Schramms Soloausstellung „Richtfest“ verhandelte Malerei und Skulpturen im Kontext des
traditionellen Häuserbaus. In ihren Arbeiten lässt sie sich von gemeinen Alltagsgegenständen
inspirieren. Speziell das Streichholz ist hier zu nennen. Ein ambivalenter Gegenstand der in seiner
entzündlichen Natur sowohl destruktive (Feuer) als auch konstruktive (Kochen, Wärme)
Möglichkeiten vereint.
Im Zuge der Ausstellung fertigte Lena Schramm mehrere Modelle von Häusern und einer Kirche
aus besagten Streichhölzern an die somit ein kleines Dorf formten, welches zum Abschluss der
Aktion eingeäschert wurde. Diese performative Verbrennung unterstrich die divergenten Attribute
des Materials und ihrer gebäudeähnlichen Form.

Die Ausstellung verweist somit auf den Zyklus der Natur und des Lebens selbst. Durch gezieltes
Anbringen von Gefahrenquellen warnte Schramm gleichsam vor den Tücken des sich sicher
Fühlens in den eigenen vier Wänden. Der Mensch wird trotz seiner Auswüchse von Nesttrieb
immer wieder auf das nackte Dasein zurückgeworfen. Schramm stellt in ihren Arbeiten Fragen nach
dem existenziell Notwendigem und scheut dabei nicht das Überflüssige. Ziel der Ausstellung war es
auch das Bewusstsein für die Dualität des Lebens zu schaffen und die scheinbaren Gegensätze von
Werden und Vergehen aufzulösen.

In 2 geplanten Workshops wurde das Publikum mit Hilfe von Streichhölzern und Heißklebepistole eingeladen selbst konstruktiv tätig zu werden. Die formenreichen Ergebnisse konnten mit nach Hause genommen oder der abschließenden Einäscherung zum Ende der Aktion überlassen werden. Somit mussten die Teilnehmenden sich
selbst entscheiden was mit ihren Streichholzhäuschen passiert; Konservieren oder Teil einer
performativen Kunstaktion werden.

Aufgrund von Corona konnte leider nur einer der geplanten workshops durchgeführt werden.

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