Vernissage: 12.04.2019 – 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 12.04. bis 21.04.2019
Cameron Tauschke und Marlet Heckhoff trafen einander erstmals in Leipzig und stehen seither in regem künstlerischem Austausch. Formale und technische Kontraste lassen sich als wesentliche Bestandteile der Energien in den Arbeiten dieser zwei Künstler finden. Gleichgewicht und Widerspruch existieren hier nebeneinander. Das im kreativen Prozess von Heckhoff und Tauschke hauptsächlich genutzte Medium ist Malerei auf Leinwand und Papier.
Die Künstler glauben an die Macht der Farbe als Mittel um eine Stimmung in figurativen und abstrahierten Formen hervorzurufen. Die Arbeiten der Künstlerin und des Künstlers weisen eine grelle und zugleich schmutzige Pop-Palette auf. Bei Tauschke stehen Grautöne in Kontrast mit Nuancen von giftigem Grün oder intensivem Violett. Heckhoffs Palette ist gefüllt mit poppigen Farbkontrasten, die oft im harten Kontrast zu scharf abgegrenzten schwarz-weißen oder grauen Flächen stehen. Ihr gemeinsames Interesse an physikalischen und konzeptionellen Ideen von Raumstrukturen brachte sie für dieses Projekt zusammen.
Tauschke ist fasziniert von der Vernetzung der menschlichen Figur mit den Widersprüchen und Transformationen zeitgenössischer Stadtumgebungen. Ihn interessiert, wie sich unsere Psychologie auf unsere Lokalität bezieht. Durch die Verwendung verschiedener narrativer Strategien schafft Tauschke spekulative Räume als Ausdrucksmöglichkeiten für die Figuren sowie als Projektionsflächen für den Betrachter. Die Erforschung monochromatischer Farbtöne ist ein genutzter Effekt, um die Direktheit seiner Arbeiten zu stärken.
In Heckhoffs Bildern geht es um die urbanen, architektonischen Strukturen, die das Lebensumfeld der Künstlerin bestimmen. Sie dekonstruiert die Muster, Linien und Flächen, die sie in ihrer (post-)industriellen Umgebung, aber auch in Filmen und alten Computergrafiken findet und setzt sie auf der Leinwand zu neuen, abstrakten Bildwelten zusammen. Sie hat mit der Zeit ihr eigenes Formenvokabular aufgestellt, welches in unterschiedlichsten Zusammenstellungen eine eigene Sprache auf der Leinwand konstruiert.
Die Künstlerin und der Künstler werden in einer Ausstellung zusammenzuarbeiten, die ihr gemeinsames Interesse an Architektur im weitesten Sinne zum Thema macht. Im Fall Tauschke, die ständig wechselnde Architektur unseres Lebensumfeldes und die daraus resultierenden menschlichen Konsequenzen. Für Heckhoff die Strukturen der uns umgebenden realen und digitalen Räume. Gemeinsam wollen Tauschke und Heckhoff die Architektur der menschlichen Verfassung unserer Zeit beschreiben und kommentieren.
Falco Sternburg, 2018