Vernissage: 18. Oktober 2012, 19h
Ausstellung vom 19. Okt. bis zum 1. November
Do bis Sa, 14h-18h
Finissage: 1. November 2012, 19h

Die Dinge, die wir besitzen, spiegeln naturgemäß nicht nur unsere Persönlichkeit und Geschichte, unseren Bildungshintergrund und Geschmack. Sie prägen uns ebenso wie es unsere sozialen Beziehungen tun. So sind die Gegenstände, die wir im Laufe eines Lebens sammeln und lieb gewinnen in gleicher Weise Repräsentanten wie Koordinaten unseres Ich. Und das Zuhause ist der Ort, der es uns erlaubt, all die Dinge, die sich darin befinden, auf uns selbst zurückzubeziehen.

Roselyne Titaud nähert sich dem privaten Raum, seinen Objekten und der Art und Weise wie sie arrangiert sind, mit einer geradezu zärtlichen Hingabe. Es ist eine Begegnung mit Dingen, die den Respekt der Fotografin vor ihrem Gegenüber deutlich macht, denn Titaud greift weder interpretierend noch arrangierend in die Dingkonstellationen, die sie vorfindet, ein. Sie hat vielmehr die Gabe in den ganz alltäglichen Dingen, die uns umgeben, durch ihren fotografischen Blick jenes „mehr an Bedeutung“ herauszuarbeiten, das diesen persönlichen Gegenständen eingeschrieben ist. Ihr Foto ist somit ein Spiegel des liebevollen Arrangements, das dem Foto vorausging.

„Hauptsache gemütlich“ erzählt jedoch nicht nur von der Kunst, sich mithilfe von Dingen ein Stück Behaglichkeit zu schaffen. Roselyne Titauds Fotografien von Vasen, Sofaecken, Tischdecken, Gardinen und Serviertabletts führen uns eine Welt vor Augen, die von dem Gefühl beherrscht ist, sich ein Zuhause geschaffen zu haben. Ein Zuhause, das es erlaubt, „ich selbst“ zu sein.“

Christina Landbrecht