Archiv des Autors: saskia

Jonas Zink – EIN MANN HAT LUST

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© Lillibeth Koronovski

Susanne Keichel – SCHULE Soziale Gerechtigkeit / Teil 1

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© Studio Lindhorst – Emme – Hinrichs

© Sophia Richter für Studio Lindhorst – Emme – Hinrichs

Postertown goes Postercity

Postertown goes Postercity

Plakate für das Neubad Luzern

Vernissage: 16. Juni ab 19 Uhr

Ausstellungsdauer: 17. Juni bis 1. Juli 2023

In der schweizerischen Provinz, am Fuße malerischer Berge, an einem ruhigen See, hat sich ein Biotop avantgardistischer Gestaltung gebildet. Die selbsternannte Poster-Town Luzern hat es geschafft, die Grenzen zwischen Kunst und Design zu verschmelzen und dabei ein zeitgenössisches Design-Phänomen zu kreieren. Die Rede ist von den Plakaten für das Kulturzentrum Neubad, die längst den Weg aus dem Tal heraus in alle Welt gefunden haben.“ (Fons Hickmann)

Der Grafik-Pool, der für das Neubad Luzern ehrenamtlich Plakate gestaltet, setzt sich mittlerweile aus über 100 Gestalter:innen aus ganz Europa zusammen. In den letzten zehn Jahren sind bereits über 550 Plakate entstanden. Das diesjährige Jubiläum und die beeindruckende Sammlung an Plakaten haben uns dazu bewegt, die entstandenen Werke in einer Ausstellung zu würdigen. Eine Auswahl von knapp 150 Plakaten wird im Raum für drastische Maßnahmen in Berlin zu sehen sein.

Im Verlag Slanted erscheint zeitgleich eine Publikation, in der alle Plakate der vergangenen zehn Jahre abgebildet werden und die am Tag der Eröffnung in der Ausstellung seinen Book-Release feiert und natürlich dort erhältlich sein wird.

Sowohl die Ausstellung als auch das Buch wurden von Erich Brechbühl, Fons Hickmann, Sam Steiner, Lea Hinrichs und Sven Lindhorst-Emme realisiert – allesamt Grafikdesigner, die leidenschaftlich Plakate und auch Bücher gestalten.

Die Ausstellung richtet sich an alle, die diese Leidenschaft zum Plakat teilen oder einfach nur schöne Plakate sehen wollen.

Postertown goes Postercity

Posters for the Neubad Lucerne

Opening: 16. June starts 7 p.m.

Exhibition : 17. June – 1. July 2023

„In the Swiss province, at the foot of picturesque mountains, on a quiet lake, a biotope of avant-garde design has formed. The self-proclaimed poster town of Lucerne has managed to merge the boundaries between art and design, creating a contemporary design phenomenon. We’re talking about the posters for the Neubad Cultural Center, which have long since found their way out of the valley and all over the world.“ (Fons Hickmann)

The Neubad graphic pool, a collection of designers that design the posters for Neubad Lucerne on a voluntary basis, now consists of over 100 designers from all over Europe. Over the past ten years, more than 550 posters have been created. This year marks the 10th anniversary of Neubad and the impressive collection of posters has prompted us to honour the collection as an exhibition. A selection of nearly 150 posters will be on display at the Raum für drastische Maßnahmen in Berlin.

To celebrate this 10-year milestone the publishing house Slanted is releasing a publication which contains every poster designed for Neubad over the past ten years. The book release will happen on the same day as the opening of the exhibition. The book will be available there.

Both the exhibition and the book were realised by Erich Brechbühl, Fons Hickmann, Sam Steiner, Lea Hinrichs and Sven Lindhorst-Emme – all graphic designers who are passionate about posters and books.

The exhibition is aimed at all those who share the same passion for posters or who simply want to see beautiful posters.   

Fotos: Ina Schoof

Not a girl, Not yet a woman

Josefine Schulz
Not a girl, Not yet a woman

I’m not a girl

Not yet a woman

All I need is time

A moment that is mine

While I’m in betweenl“

Vernissage: 19. Mai 2023 ab 19 Uhr

Ausstellung: 20. Mai bis 8. Juni 2023

Öffnungszeiten: Donnerstag & Samstag 17 – 20 Uhr

Finissage: 08. Juni 15 – 18 Uhr

Josefine Schulz beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit den Lebensrealitäten ihrer Generation und den popkulturellen Einflüssen auf diese. In großformatigen Malereien, Keramiken und raumgreifenden Arrangements stellt Schulz Personen, Tiere, Interieurs und Landschaften dar, und gewährt dadurch Einblicke in die Verletzlichkeit der Sehnsüchte und Träume sozialer Gruppierungen in Zeiten des Wandels.

Not a girl, not yet a woman

„Not a girl, not yet a woman“ – dieser Titel bezieht sich auf einen Song von Britney Spears aus dem Jahr 2001. „I used to think. I had the answers to everything. But…“, lauten die ersten Zeilen, und wenn man sich die Figuren auf den Malereien und Pastellen von Josefine Schulz so ansieht, könnte man meinen, sie stammten von ihnen. Manche Blicke sind leicht gesenkt, andere gehen ins Leere oder starren auf eine Weise hoffnungsvoll vor sich hin, dass man bereits ahnt, wie schnell sich dieses Gefühl wieder zerschlagen könnte.

Natürlich ist das Zitat von Schulz kein Zufall: Ein Jahr später wurde der Song zum Soundtrack des Films „Not a Girl (Crossroads)“ über einen Roadtrip von drei Freundinnen und deren Versuch, irgendwie emotional, sexuell und körperlich erwachsen zu werden. Es geht um ihre allmähliche Selbstbehauptung vor den Eltern, um Freundinnenschaft und die erste Liebe. „Not a Girl“ ist einer dieser Filme, in dem das Teenagersein als Höhepunkt des Lebens zelebriert wurde. Als jene Zeit voller ‚Un-s‘ – Unsicherheit, Ungewissheit, Unverfälschtheit, Unsinnigkeit, Unvernünftigkeit – noch eng mit dem euphorischen Gefühl von Aufbruch verbunden war.

Josefine Schulz erinnert mit ihrer Referenz an diese unpolitisch hedonistische Y2K-Ära, die sorglose, blinkende und fröhliche Jahrtausendwende, in der sich eine regelrechte Tween-Girlkultur ausgebildet hatte, deren berühmteste Vertreterinnen – darunter Britney Spears, aber auch Cristina Aguilera, Miley Cyrus aka Hanna Montana und andere aus dem Hause Disney – zu Ikonen für unzählige Teenager wurden. Das schier unerschöpfliche Thema rund um die „Tweens“ war eben jenes In-Between-Sein: kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen; kein Mädchen mehr, aber auch noch keine Frau.

Daran knüpft Schulz nicht nur mit dem Titel, sondern auch ikonographisch an: Ihre großformatigen Malereien, auf denen einzelne Menschen wie nebeneinander aufgestellt aussehen und doch am Ende das Ensemble einer Gruppe ergeben, erinnern an die unzähligen Cover-Bilder von High-School-Serien wie „Beverly Hills, 90210“, „The O.C.“ oder „Gossip Girl“. Was sie übernimmt, ist deren typische Komposition, die ausstrahlt, dass sich deren Protagonisten einerseits als Individuen behaupten wollen, andererseits aber auch interagieren und nach Gemeinschaftlichkeit suchen. Allerdings bricht Schulz mit der Coolness ihrer Vorlagen und erlaubt ihren Figuren bei allem Selbstbewusstsein eine Ungelenkheit und Verletzlichkeit, wie man sie eher von den Teenagerportraits Rineke Dijkstras kennt.

Und die Malerei der drei Frauen hinter der Windschutzscheibe eines Caprios? Sie geht auf einen Filmstill aus „Not a Girl“ zurück. Doch übernimmt Josefine Schulz Motive nicht so eindeutig, wie man das aus der Pop Art kennt. Vielmehr sind ihre Bilder schnell und flach gemalt. Mit einer teilweise frechen und trotzigen Pinselführung konterkariert sie die Sentimentalität ihrer Motive und stellt deren Bedeutung sogleich wieder in Frage. Dadurch gelingt es ihr aber, das Tween-Sein zum Grundzustand des Lebens zu erklären. Und sind wir heutzutage nicht tatsächlich immer, ein Leben lang, dazwischen? Doch so schön sich dieser Gedanke im ersten Moment auch anhören mag: eigentlich ist er desillusionierend. In der Konsequenz bedeutet er, dass die Verheißungen aus der Tween-Teen-Zeit Verheißungen bleiben.

Damit beschreibt Schulz ein kollektives Gefühl ihrer Generation, den sogenannten Millennials. Sie sind zwar im Geist der genannten Serien und Filme und damit in dem Glauben aufgewachsen, alles erreichen zu können, was sie sich wünschen, wenn sie nur genügend Bildung erfahren und hart daran arbeiten, müssen jedoch mittlerweile ernüchtert feststellen, dass dafür gar nicht die nötigen Voraussetzungen gegeben sind. Dass die Zeit der Sorglosigkeit und die Zeit des ‚Ankommens‘ (in einem Job, dem Familienlebens etc.) vorbei ist. Die Suchbewegungen bleiben aber, wozu die Technik der Pastellzeichnung passt. Durch das Verwischen der Farben kann die Zeichnung immer wieder überarbeitet werden, und die Empfindlichkeit der Pigmente macht es beinahe unmöglich, sie komplett zu fixieren. Die Farben können dann nach einiger Zeit verblassen oder neue Formen annehmen.

(Annekathrin Kohout)

Fotos: Lillibeth Koronovski

Josefine Schulz
Not a girl, Not yet a woman

I’m not a girl

Not yet a woman

All I need is time

A moment that is mine

While I’m in betweenl“

Opening: 19. May 2023 starts 7 p.m.

Exhibition: 20. May – 8. June 2023

Closing: 08. June 3 – 6 p.m.

Josefine Schulz’s work explores the realities of her generation’s lives and the pop cultural influences on them. In large-scale paintings, ceramics, and expansive arrangements, Schulz depicts people, animals, interiors, and landscapes, thereby providing insights into the vulnerability of the longings and dreams of social groupings in times of change.

© Studio Lindhorst – Emme – Hinrichs

JONAS ZINK EIN MANN HAT LUST

JONAS ZINK EIN MANN HAT LUST

Vernissage: 21. April 2023 ab 19 Uhr

Ausstellung: 22. April bis 13. Mai 2023

Öffnungszeiten: Donnerstags und Samstags 17 – 20 Uhr

Ich sehe mich in einer Linie mit den großen Meisterinnen. Nicht vom Standpunkt des Talents oder Könnens aus, sondern dem der geistigen Umnachtung. Ich habe als Kind gemalt und ich male heute. Die nächste Überraschung dürfte sein, daß ich Emotionen in meine Arbeit einbeziehe. Meine Einflüsse beruhen auf meiner Wahrnehmung. Mein Werk ist Produkt meines Schaffens. Sarkasmus und Ironie bis hin zum Zynismus sind meine wohl wichtigsten Werkzeuge. Freut euch also auf leichte Kost, schwer verdaulich. Ich hab Lust. 

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www.jonaszink.de

JONAS ZINK EIN MANN HAT LUST

Opening: 21. April 2023 starts 7 p.m.

Exhibition: 22. April – 13. May 2023

Opening hours: Thursday and Saturday 5 – 8 p.m.

I see myself in line with the great female masters. Not from the standpoint of talent or ability, but that of mental derangement. I painted as a child and I paint today. The next surprise might be that I include emotions in my work. My influences are based on my perception. My work is a product of my creation. Sarcasm, irony and cynicism are probably my most important tools. So look forward to light fare thats hard to digest. I feel like it.

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© Studio Lindhorst – Emme – Hinrichs